"Picture this - freezing cold weather..."

 Picture this, freezing cold weather

Blondie - die Band rund um Debbie Harry brachte 1978 ihr 3tes Album Parallel Lines auf den Markt. Die Single Picture this war die erste Singleauskopplung. Richtig gut kam dann Heart of Glass an. Ich hatte mit zehn oder zwölf Jahren den ersten Kontakt mit dem Album - beim Durchforsten der Plattensammlung meiner Mutter. Ich habe dieses Album geliebt und liebe es auch heute noch.

 "Picture this, a day in December,
picture this, freezing cold weather"

Es war zwar nicht mehr Dezember, sondern Januar, aber es war freezing cold weather und zwar mit einer außergewöhnlichen Lichtstimmung. Nebel und Sonne kämpften um die Vorherrschaft. Im sonnendurchfluteten Nebel gab es kaum eine Kontur. Für die Belichtungsmessung eine unglaubliche Herausforderung. Das Ganze habe ich letztendlich auf Film gebannt.

Blondie stammt also auch aus der analogen Zeit und passt sehr gut in die Diskussion, die Ronny angeregt hat. Er fragt sich - auf seinem Blog -ob die analoge Fotografie denn "...ein Fashion Statement" ist.

Und er kommt zu dem Schluss: "Analoge Fotografie = Modeerscheinung? Mitnichten!"

Ich glaube er hat recht. Mittlerweile ist die schlimme Zeit des Vergleichens (welche Qualität ist besser? Digital oder Analog?) vorüber, wobei es immer noch unzählige digitale Blogkollegen gibt, die recht scharf in die analoge Ecke schießen.

Film hat nichts mit Vernunft zu tun, das wird deutlich, wenn man ein bisserl auf der Rubrik 5 things I love about Film stöbert.

Da findet man kaum den Grund, dass die Qualität so toll sei, sondern all die anderen Gründe, Nostalgie, Wartezeit, Einschränkung, Technikverliebtheit, etc.

Diese Gründe machen deutlich, es ist unglaublich schwierig eine vernünftige und nachvollziehbare Argumentation für Film zu finden. Wobei ich im täglichen Leben nicht mehr begründe, warum ich mit so einer ollen Kamera rum laufe. Beim Besuch in Venedig mit unzähligen anderen Fotografen, wurde ich nicht genötigt, eine Begründung für meine Minolta X-500 - die in meiner zweiten Kameratasche lag - zu liefern.

Es freute mich zu sehen, dass sich bei der Diskussion bei Ronnies Blogtimes, sehr viele meldeten, die - wie ich - analog und digital nebeneinander betreiben. Natürlich schwingt bei diesen Diskussionen immer auch das drohende Ende der Film-Produktion mit. Dies ist auch der Grund für mich, immer mal wieder Werbung für das Analoge zu machen, damit die Nachfrage hoffentlich konstant bleibt.

Und wer jetzt denkt, das Ganze ist so schwierig und kompliziert, stimmt nicht: Film gibt es beim Drogeriemarkt, Entwickeln funktioniert immer noch wie früher (einwerfen - beim Drogeriemarkt - warten - ca. 5 Tage - und ca. 2,50 bis 3,00 € für den Film mit 9x13 Bildern zahlen). Wer digitalisieren will, muss dann doch noch aktiv werden.