The Show must go on...
so oder so ähnlich!
Ja, mein kleines unscheinbares Projekt läuft und läuft und läuft.
Mittlerweile bin ich bei Bild Nummer 168 - drüben bei Instagram!
Hier dauert es etwas, bis ich die Ergebnisse hochlade. Aber Langsamkeit bedeutet ja nicht "nie".
Also hier sind wir nicht Tagesaktuell dafür aber "Ausgewählt".
Interessant beim Erstellen dieses Beitrags ist, dass ich durch das Schreiben gerade eine virtuelle Reise in die kürzere Vergangenheit mache. Neben den Bildern erscheinen Gefühle und Erinnerungen an den letzten Sommer, der zwar irgendwie kein richtig toller Sommer war, aber dann doch Laune machte.
Mindestens in der Rückschau!
Wenn ich jetzt nach draußen schaue, und die Welt sich schon um 17:00 Uhr schlafen legt, dann ist die Erinnerung an den Sommer, so verregnet und nass er auch war, doch schön. Das liegt an einer magischen Fähigkeit, die wir Menschen haben.
Wir erinnern uns...
- je älter die Erinnerungen werden - desto eher an die guten als an die unangenehmen Dinge.
Diese Eigenschaft ist schön.
Weil das Leben - umso mehr man davon verbraucht hat - immer schöner wird - mindestens in der Retrospektive. Umso älter man ist, desto älter sind die Erinnerungen. Da diese ja grundsätzlich - wie ein guter Wein - im Alter schöner werden, wird das vergangene Leben von Tag zu Tag immer schöner...
Das ist Magie!!!!
Aber auch gefährlich, denn unsere Vergangenheit erscheint uns so schön und wir hatten es sooooooooooooo gut...
Wir vergessen unsere damaligen Probleme und Schwierigkeiten, und dieses Vergessen macht den derzeitigen Generationenkonflikt echt schwierig.
Dann finden wir immer wieder Aussagen, wie diese:
"Die Kinder und Jugendlichen von heute können ja gar nicht mitreden, weil wir hatten es ja viel besser. Wir hatten unseren selbstgestrickten Pulli, den schon die ganze Verwandtschaft aufgetragen hatte und wir saßen nicht die ganze Zeit vor dem Handy, sondern bastelten uns aus Stöcken unser Spielzeug...
Außerdem ging damals ja auch noch alles ohne das man gleich starb, man rauchte noch im Speiselokal, man gurtete sich nicht an, man würzte mit Maggi, man verspeiste die ganzen Farbstoffsüssigkeiten, man nuggeelte am Bierschnuller, man schwamm im dreckigen Fluss und das alles brachte einen auch nicht um.
Und jetzt wollen die jungen Schrazen und Gören uns alles wegnehmen, kein Autobahnrasen mehr, keine Abgase mehr, kein vernünftiges Stück Fleisch mehr auf dem Teller sogar die männlichen Bezeichnungen unserer Welt soll verschwinden!!!
Wo kommen wir da denn noch hin???!!!!
Und nur weil die Erde sich erwärmen soll!
Ob das überhaupt stimmt?
Hey, wir hatten auch heiße Sommer - damals! Und hat es uns umgebracht???
Nein nur die harten kommen in Garten!
Die haben doch alle keine Ahnung, hocken nur vorm Handy und vor Youtube und wollen dann auch noch Wählen ab 16!!!..."
Das sind dann die Ergebnisse unserer tollen Erinnerungen.
Kleiner Tipp, erinnert euch, ihr wart auch mal jung und hattet Ideale und wolltet die Welt ändern und es war unmöglich wegen der alten Säcke, die euch mit den Worten "...sollen erst mal arbeiten, dann sehen sie schon wie hart das Leben wirklich ist..." abgespeist haben.
Erinnerungen sind geprägt von Bildern,
mir geht es auf jeden Fall so.
Wenn ich keine Bilder mehr habe, dann verschwinden Augenblicke und Erinnerungen in die Vergessenheit. Die Bilder holen diese wieder zurück. Bei meinen Kindern geht das manchmal so weit, dass sie nicht wissen, ob das eine Erinnerung an die Erinnerung ist oder ob es eine Erinnerung an ein Bild ist, dass sie von sich gesehen haben.
Richtig intensiv wird die Erinnerung, wenn es sich um Familienbilder handelt. Diese gibt es hier - bei mir - nicht zu sehen, aber dafür sind sie zuhause präsent.
Familienbilder haben wunderbare Eigenschaften. Sie dokumentieren schöne Ereignisse (meistens war der Anlass ein schöner, wie Weihnachten, Hochzeit, Geburtstage), meistens sind viele Familienangehörige dabei und der Fotograf versucht immer ein Lächeln auf die Gesichter zu zaubern.
Und schon wieder wandern die Bilder in die Kategorie: Uns ging es damals gut, wir hatten einen schönen Tag. Dass die Tante ausfällig wurde, und der Vater vor lauter Stress davor einen echt schlimmen Moment hatte, das wird vergessen.
Aber das ist auch gut so, denn dadurch erhalten wir die Gelegenheit etwas schönes in Erinnerung zu haben. Oder wollen wir uns immer nur ärgern, wenn wir auf die Vergangenheit zurück schauen?
Meistens bringt uns ein Blick auf vergangene Bilder eine Emotion zurück und meistens ist diese schön oder wird mit schönen erinnerungswürdigen Momenten verbunden. Das kann natürlich auch zu Gefühlen führen, die ein zurückwünschen in alte Zeiten mit sich bringt. Diese Rückblicke lassen - bei mir - meist ein wohliges Gefühl entstehen.
Wenn es dir also heute sehr schlecht geht, dann wäre es vielleicht folgender Versuch wert:
Mach ein Bild, warte ein paar Monate oder Jahre, und stelle dann in der Rückschau fest:
Es war gar nicht so schlimm, sondern vielleicht war es damals einfach nur anders als heute.
Aber sicher war es damals scheee....
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