Es begann wie so oft:
Meine bessere Hälfte fragte mich am Freitagabend: Was sollen wir denn morgen machen? Es ist gutes Wetter. Sollen wir einen Ausflug machen?
Typische Antwort von mir:
Ja, gut, dann machen wir einen Ausflug.
Also wurde recherchiert, und irgendwie fanden wir nichts wirklich gutes.
Wir suchten uns eine kleine Tour im Tannheimer Tal raus, fuhren einfach am Samstag ziemlich früh von zuhause los und suchten unterwegs weiter nach einem anderen Ziel.
Yvonne schlug die Tour zum Seebensee vor:
Die ist bestimmt ganz toll!
Wir können mit der Bergbahn fahren oder vielleicht doch nicht und wir laufen... mal schauen...
Vor Ort war die Entscheidung gefallen:
Laufen und los geht’s!
Für diese Tour gibt es verschiedene Versionen. Es gibt eine familientaugliche, mit der Ehrwalder Almbahn nach oben und dann über einen angenehmen Forstweg zum See.
Es gibt auch verschiedene anstrengendere und interessantere Routen: Wir sind über den Immensteig hoch gegangen.
Es gibt noch den Seebenklettersteig und den hohen Gang. Der Seebenklettersteig ist der schwierigste Weg.
Aber bei allen drei Varianten gilt:
Cool ist, schon zu Beginn kommt ein hochalpines Feeling durch den Steig dazu. Denn normalerweise sind gerade zum Start die Wanderungen oft geprägt von langen und drögen Aufstiegen durch einen Wald.
Am Ende des Steigs, folgten wir erst einem langweiligen Forstweg. Ein paar süße junge Jungbullen standen herum und begrüßten uns.
Wie machten uns nun auf zur Seebenalm. Hier oben wirkt alles schon etwas hochalpiner mit grandiosen Ausblicken.
Die Seebenalm war nicht bewirtschaftet. Um einkehren zu können, mussten wir uns also noch etwas bewegen und zwar zur nächsten Hütte, zur Coburger Hütte.
Eigentlich hatten wir uns gedanklich schon auf einen leckeren Cappuccino an der Seebenalm eingestellt.
Aber es war dann wohl doch nix!
Wie gesagt, die nächste Hütte lautete also Coburger Hütte. Das sollte auch unser Ziel werden.
Auf auf dem Weg dorthin kommt man unweigerlich an diesem unglaublich schönen See vorbei. Der Seebensee schmiegt sich in ein hochalpines Plateau und sieht einfach nur unglaublich aus.
Der See liegt auf einem Felsbecken auf einer Höhe von 1657 m über dem Meeresspiegel. Drei Berge liegen um den See, die Sonnenspitze, der Drachenkopf und die Tajaköpfe. Sie betten den See in ein
grandioses Bild ein. Diese Berge gehören übrigens zur Mieminger Kette.
Wer mehr zu diesem wunderbaren See erfahren möchte, findet hier alles dazu: https://www.seebensee.com/
Allmählich wurde es voller und voller...
Insbesondere im Sommer - rund um die Mittagszeit- kann es hier oben schon sehr voll werden.
Aber es war verhältnismäßig still am See. Viele der Wanderer sitzen beeindruckt am See und staunen und bewundern die Aussicht und das wunderschöne Ensemble.
Ein höchst beeindruckendes Erlebnis.
Nach einer kurzen Rast ging es weiter auf die Coburger Hütte.
Um zur Coburger Hütte zu gelangen, geht es nochmals 300 Höhenmeter nach oben. Beim Blick zurück sieht man immer wieder diesen traumhaften See mit dem Wettersteingebirge im Hintergrund.
Umso höher man dem Pfad nach oben folgt und so auf die Coburger Hütte aufsteigt, desto majestätischer präsentiert sich dieser wunderschöne See.
Nach den besagten 300 Höhenmeter erreichten wir schließlich die Coburger Hütte. Dahinter liegt der verwunschene Drachensee. Auf einer Höhe von über 1900 m findet sich dieser raue, klare,
wunderschöne See, umringt von Bergspitzen.
Der Drachensee sollte heute unser letztes Highlight gewesen sein. Nach einer leckeren Gulaschsuppe und einem Apfelstrudel ging es wieder nach unten, zur Talstation der Ehrwalder Bergbahn.
Fazit:
Das war eine meiner schönsten Wanderungen in den Bergen. Sie ist möglich mit Familien, man kann sie aber auch anspruchsvoller gestalten, und wer will, kann auch auf der Coburger Hütte
übernachten.
Es ist also eine Tour für jeden.
Wer also des Weges ist, oder eine schönen Tag in den Bergen verbringen möchte und nach Ehrwald kommt…
Absolute Empfehlung!
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oli (Samstag, 08 Juli 2023 22:56)
Sebensee und Coburger Hütte waren wir letztes Jahr im Oktober. Für mich eher eine ernüchternde Tour (https://shashindo.de/ausgelutscht/), nicht weil es dort nicht schön gewesen wäre, sondern eher ggf. aus einer situativen Frustration der Familienwanderung-ist-keine-Fototour.
Vielleicht auch, weil es bei uns so voll war, die Coburger Hütte nicht offen, die Ladestationen unverschämt teuer… :-D Ich glaube, ich muss an meiner Einstellung arbeiten!
Guten Weg!