Elba - die Perle im tyrrhenischen Meer

     

Wie so oft begab ich mich auf die Suche nach einer geistvollen, mystischen, geschichtlichen oder traumhaften Geschichte... und da ist sie:

 

Hauptdarstellerin ist eine Berühmtheit aus der Antike. Die schöne Venus.

  

wunderschöne Häuserfassade

Wusstet ihr, dass die Venus die römische Version der griechischen Aphrodite ist? Sie ist die Tochter der Göttin der Erde - Gaja - und wurde natürlich nicht einfach nur so geboren. 


Nein, nein! So trivial wird keine Venus geboren.



Es trug sich also folgendermaßen zu:

Der Gott des Himmels, Uranus musste ein ziemlich übler Bursche gewesen sein und sehr gewalttätig. Also überredete Gaja, die Göttin der Erde ihren Sohn (Chronos) dem Vater (Uranus) die Geschlechtsteile abzuschneiden, was der auch prompt tat.  Chronos warf diese dann hinter sich ins Meer und das Meer schäumte ziemlich wild. Aus diesem Schaum entstieg nun die schöne Venus…



Bei welcher übernatürlichen Begebenheiten nun das folgende geschah  ist unklar und es gibt unterschiedliche Geschichten..


Ob sie nun aus dem schäumenden tyrrhenischen Meer aufstieg oder sich auf einem Ritt durch die Wolken befand ist aber auch vollkommen egal…



Eines ist sicher:

Es lösten sich 7 Perlen ihrer Perlenkette und fielen ins Meer. Aus diesen wunderschönen 7 Perlen entwickelte sich der Archipel der Toskana mit seinen Inseln 

Gorgona,

Pianosa,

Giglio, 

Giannutri,

Montecristo (ja genau der Graf von Montecristo...) ,

Capraia

und der größten Insel:

Elba.


     

Die ersten - auf dieser Insel - waren die Etrusker. Ab etwa 750 v. Chr. suchten sie nach Eisenerz - das reichlich vorhanden war. So bauen die Etrusker munter das Eisen der Insel ab. Um 453 v. Chr. kamen dann die Griechen des Weges. Die waren damals ziemlich viel im Mittelmeer unterwegs auch auf der westlichen Seite der italienischen Halbinsel. Zum Beispiel war auch Odysseus schon bei Neapel unterwegs gewesen und fuhr bei den Sirenen vorbei…

 

wunderschöne Häuserfassade

Auf jeden Fall kamen die Griechen und besetzten Elba, bis 246 v. Chr. bis die Römer kamen und die Insel eroberten. Sie blieb dort für die nächsten 800 Jahre.

 

 

Nach dem Untergang des römischen Reichs wurde Elba von den Langobarden eingenommen. Um das Jahr 1.000 gehörte Elba zur marinen Republik Pisa und lieferte Eisen und Granit. Die Medici entdeckten im Mittelalter die Insel und bauten die befestigte Stadt Portoferraio, die ein wahres Schmuckstück ist. Sie wurde damals Cosmopoli genannt.

     

 

Die Insel Elba wurde im Zusammenhang mit den Revolutionskriegen vorübergehend von Großbritannien besetzt und wurde 1802 im Frieden von Amiens Teil Frankreichs. 1814, am Tag der Abdankung Napoleons als Kaiser der Franzosen, wurde Elba als souveränes Fürstentum Napoleon übertragen. Vom 4. Mai 1814 bis zum 26. Februar 1815 lebte er auf der Insel.


 

     

Im Wiener Kongress wurde Elba dem Großherzogtum Toskana zugeschlagen und gelangte mit diesem 1860 an das vereinte Königreich Italien.



Elba hat alles, was das Herz begehrt. Du findest traumhafte Strände und Küstenabschnitte. Ich war ein bisschen mit dem Rad unterwegs und muss feststellen, den du keine Berge magst, dann fahr hier nicht. Ich habe die West-Runde um die Insel gemacht und auf dem Weg einen Italiener aus Rom getroffen. „Spectacolo, Spectacolo!!“ rief er die ganze Zeit.

 

 

Das schöne an der Insel ist, dass du immer das Meer siehst und keine weiten Wege fahren musst. In 30 Autominuten bist du auf anderen Seite der Insel oder in einem wunderbaren kleinen Bergdorf. 

 


Im Hochsommer ist es bestimmt unglaublich heiß und voll, aber im Juni ist die Insel nicht zu heiss und nicht zu voll.


   

Auf kleinstem Raum findet sich immer ein Kirchlein und ein Ort der zum Träumen und Verweilen einlädt.


 

Elba spielt mit den italienischen Klischees und es wirkt nicht einmal übertrieben oder falsch.


Diese kleine Insel hat mein Herz gebrochen .

 

 

Ich habe schon so viel von Italien gesehen und kann euch nur eines sagen, wer Italien in kurzer Zeit kennen lernen möchte, sollte Elba erfahren: Klein aber vollkommen italienisch…



Frühaufsteher fahren  nach Osten und begrüßen die Sonne am Morgen und die Langschläfer haben im Westen die letzte Chance die Sonne zu verabschieden. 


Und alles ganz nah!


So schön!




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Kommentare: 2
  • #1

    Burkhard (Samstag, 13 Juli 2024 16:41)

    Hallo lieber Schwiegersohn,
    tolle Beschreibung und Bilder.
    Hast uns die schöne Insel wieder näher gebracht.
    Toll, könnten auch nochmals hinfahren.
    Wir hatten sie ja vor Jahren mit dem Segelboot und vor zwei Jahren mit dem Auto erkundet.
    Können uns für Deine Eindrücke nur anschließen�

  • #2

    Jürgen (Mittwoch, 17 Juli 2024 12:39)

    Lieber Burkhard,

    herzlichen Dank für deine lieben Worte.
    Die wilden Segelgeschichten kenne ich nur zu gut :-)

    Liebe Grüße
    Jürgen