Minolta XE-1 - der Pflasterstein für die Mittelklasse

Minolta XE-1 - der Pflasterstein für die Mittelklasse

 

" ... Unbestreitbar ist die Minolta XE-1 eine der besten, jemals produzierten Kameras ..." (Andreas Freihöfer)

"... brachte Minolta auch andere bemerkenswerte SLRs auf den Markt, die man durchaus als Meilensteine bezeichnen kann,... auch die XE-1 würde ich dazu zählen..." (Zitat von Alfred Alf Sigaro)

 

Minolta XE-1

Wer die Minolta XE-1 kennenlernen durfte, hat sie geliebt, so scheint es, auch wird immer wieder vom Mythos Minolta XE-1 berichtet, sie wird in Foren gelobt und immer wieder als eine unglaublich tolle Kamera gepriesen.

Meine Meinung? - Ja sie ist eine unglaublich tolle Kamera in der Größe eines Pflastersteines. 

Minolta XE-1 - Wildlife Fotografie

 

Die Minolta XE wurde aus der Minolta-XM heraus konstruiert, war jedoch für den semiprofessionellen Markt konzipiert. Die Minolta XE sollte also zwischen den SRT-Modellen und der Minolta XM das neue Mittelklasse Modell darstellen. Genau wie die SRT fühlt sich die XE sehr schwer, solide und wertig an. Im Gegensatz zur SRT, die ich ja liebevoll Panzer genannt habe, da die Auslösegeräusche und die Technik eher an die robuste Eleganz eines Panzers erinnert, laufen bei der XE-1 alle Funktionen seidenweich ab. Ein kugelgelagerter Filmtransport und der unglaublich geschmeidige klingende Verschluss lassen den Einfluss des deutschen Partners Leitz spüren. 

Minolta XE-1

Die Minolta XE erblickte 1974 das Licht der Welt und wurde dann 1975 in Europa vorgestellt. Sie wurde in zwei Versionen hergestellt, einer teuren, die XE-1 und einer günstigeren Version, die XE-5. Hergestellt wurde sie jedoch nur bis 1977, denn die Konkurrenz brachte vermehrt kleine leichte Automatikkameras auf den Markt. Minolta hatte jedoch als Antwort schon den nächsten Mythos am Start, die Minolta XD.

 

Minolta XE-1

Die XE-1 war ausgestattet mit einem vertikal ablaufendem, elektronisch gesteuerten Metall-Lamellen-Verschluss. Dieser wurde in einer Kooperation zwischen Leitz und Minolta entwickelt und anschließend von der Firma Copal gebaut wurde. So wurde dieser dann auch CLS - Copal Leitz Shutter genannt. Diesem Verschluss verdankt die Minolta- XE ihren unglaublich butterweichen und unnachahmlichen Spiegelschlag. Dieser Verschluss wurde in der Minolta-XD noch weiter entwickelt. Bis heute ist der Spiegelschlag der Minolta-XD eines der schönsten Spiegelschlaggeräusche, die ich bis dato gehört habe.

 

Minolta XE-1

Die Belichtung wird mit dem Minolta Contrast-Light-Compesation System kurz auch CLC gemessen. Auf deutsch übersetzt bedeutet das, es handelt sich um eine elektronisch gesteuerte Offenblendenmessung, wobei auch ohne Probleme bei Arbeitsblende gemessen werden kann. ich liebe diese Funktion, denn man kann sehr einfach den Schärfeverlauf abschätzen. Im Automatikmodus wird die Blende angezeigt, daneben erscheint ein rotes A für Automatikmodus. Im manuellen Modus wird zusätzlich neben der Blende auch die Verschlußzeit im Sucher angezeigt (Achtung, nicht bei der XE-5). Eine Nadel zeigt die vorgeschlagene Verschlusszeit an.


Minolta XE-1 - Bedienelemente

Die manuelle Belichtungskorrektur von bis zu 2 Blendenstufen (+/-) im Automatikmodus macht die Kamera schnell und komfortabel bei Gegenlicht oder in besonderen Lichtsituationen. Nur sollte man nicht vergessen, wieder auf neutral zu stellen, sonst werden die folgenden Bilder entsprechend über- oder unterbelichtet. Der eingebaute Okularverschluss und Doppelbelichtungshebel sind weitere tolle Gimmicks. Ein Abblendknopf ermöglicht die Lichtmessung bei Arbeitsblende und Offenblende. 

Die Einstellscheiben lassen sich leider nicht tauschen, nicht dass ich das bis jetzt benötigt hätte, aber einige Foto-Füchse schwören darauf und vermissen das dann auch.

 

Minolta XE-1

Das ich ein eingefleischter Minolta-Fan bin, ist vielen wahrscheinlich schon aufgefallen. Diese Kamera ist laut Datenblatt vielleicht nicht herausragend aber sie ist hochwertig verarbeitet, sie ist groß und liegt angenehm schwer in der Hand und beinhaltet eine unglaublich tolle Technik auf Höhe der (damaligen) Zeit. Wenn man mit ihr fotografiert, lernt man sie kennen und sie zeigt sich dann von ihrer ganz besonderen Seite. Ich hatte viel gehört von ihr, viel gelesen von ihr und allen Berichten schwebte so eine Ehrfurcht mit ( "... ich lobe und preise sie, ohne dass auf dem Papier entscheidende Vorteile erkennbar sind... ...Man muss diese Kamera benutzen, um sie zu würdigen..." - Erik Fiss), woraufhin ich sie mir besorgte und ich muss zugeben, die Ehrfurcht vor diesem geschmeidigen Pflasterstein ist auch bei mir da. 

 

Ich werde nun jedoch die Huldigung dieser Kamera beenden und kann nur jedem analog-Fetischisten empfehlen, sich diese Kamera mal genauer zu betrachten.


Und sollte sich jemand unschlüssig sein: "Ja, ich kann sie nur empfehlen, nimm sie, kauf sie, benutz sie, sie ist echt endgeil!"

 

Minolta XE-1
Technische Zusammenfassung:
  • ca. 145/95/60 mm ohne Objektiv.
  • Objektive mit Minolta SR-Bajonett alle MD und MC Objektive passen.
  • CLS (Copal Leitz Shutter) elektronisch gesteuerter Metall-Lamellen-Schlitzverschluss
  • Zeiten: 4 Sek. -1/1000 Sek,  X (1/90 Sek.)und B Selbstauslöser. 
  • Belichtungs­messung CLC-System (Minolta Contrast-light-Compensation) Offenblende-Messung mit automatischer Belichtung.
  • Ausschalter
  • Belichtungskorrektur +/- 2 Stufen.
  • ASA 12 bis 3200.
  • Zeitautomatik und manueller Modus.
  • Fokussierung: Mikroprismenring und Schnittbild.
  • Sucherinformation eingestellte und eingestellte Blende
  • Nadel zeigt Belichtungsmessung
  • Okularverschluss
  • Hebel zur Mehrfachbelichtung
  • Blitz Hot shoe, Blitzsynchronbuchse. FP und X-Synchronisierung.
  • Film­transport Schnellspannhebel, Rückspulkurbel, aufklappbare Rückwand.
  • selbstzurückstellendes Zählwerk,
  • Filmladekontrolle
  • Batteriekontrolle
  • Batterie 2xSR 76 (Kein Quecksilber - also im Handel erhältlich)